Gesprächsforum „Grüne Welle für Öffis“
Die Gäste bei unserem Gesprächsforum zeigten viele Problemstellen des öffentlichen Verkehrs im Bezirk auf. Lösungen wären bei etwas gutem Willen oft gar nicht so schwer zu finden.




Am Donnerstag, den 2. Februar 2023 fand im Salon „Aquarium“ beim Biotop in der der Autofreien Siedlung in Floridsdorf unser Gesprächsforum zum Thema „Grüne Welle für die Öffis“ mit Gemeinderätin Heidi Sequenz statt.
Allgemeine Probleme für fahrgäste…
Von den Gästen wurde der aktuelle Personalmangel bei den Wr. Linien beklagt und ÖV-geschaltete Ampeln gefordert, wie es in anderen Großstädten schon lange praktiziert wird. Dadurch könnte die Kapazität um ein Viertel erhöht werden, was gerade bei den großen Intervallen am Stadtrand sehr wichtig wäre. Als zweites großes Problem bei uns am Stadtrand wurde angeführt, dass bei Ausfällen oder Blockaden meist keine Alternativen zur Verfügung stehen.
Gefordert wurde, dass Autos, die bei Kreuzungen den Öffentlichen Verkehr blockieren, strenger bestraft werden sollen. Auch parkende Autos, die die Straßenbahn blockieren, sollen unverzüglich abgeschleppt und stärker bestraft werden. An Engstellen sollte grundsätzlich ein Parkverbot verhängt werden.
Aufgefallen ist einigen Gästen, dass die Straßenbahn in manchen Abschnitten, etwa in der Donaufelder Straße oder in der Brünner Straße, ohne sichtliche Behinderung sehr langsam unterwegs ist. Es wird vermutet, das Gleisschäden die Ursache dafür sind, eine rasche Reparatur wäre wünschenswert. Bestätigt haben auch mehrere Anwesende den Eindruck, dass die Niederflurgarnituren wesentlich seltener als früher zum Einsatz kommen. Besonders beklagt wird der Einsatz von mehreren Hochflur-Garnituren hintereinander, wie er mehrfach dokumentiert wurde. Das sollte dringend unterbunden werden, damit auch die Fahrt mit Kinderwagen und Rollstühlen gewährleistet ist.
Erwähnt wurde auch, dass manche Linien zu bestimmten Zeiten stark überfüllt sind – viel mehr als früher. Durch das Gedränge dauert der Fahrgastwechsel bei den Stationen übermäßig lange, wodurch sich die Verzögerungen summieren.
… und ganz konkrete Herausforderungen
Neben diesen allgemeinen Problemen wurden auch mehrere konkrete Problemstellen genannt und mögliche Lösungen überlegt:
- Die Linie 33A muss derzeit aufgrund der Gleisbauarbeiten in der Schöpfleuthnergasse große Umwege fahren. Die Intervalle werden dadurch gar nicht mehr eingehalten, der Bus kommt manchmal nur 2x in der Stunde. Diese Ausnahmesituation wird noch bis Mai andauern.
Langfristig könnte der Bus durch eine geänderte Linienführung durch die Karl-Aschenbrenner-Gasse oder von der Schöpfleuthnergasse direkt zur oberen Alten Donau geführt werden und nicht mit dem Umweg über die Matthäus-Jiszda-Straße. Jetzt, nach der Einführung des Parkpickerls wäre das leicht umsetzbar. - Der neue Nachrang für Busse an der Kreuzung Wassermanngasse / Kürschnergasse und an der Kreuzung Moritz-Dreger-Gasse / Dopschstraße wurde bemängelt.
- In Neu Leopoldau sollte der Bus unbedingt in die Siedlung hinein geführt werden, damit die Fahrgäste nicht einen Gehweg von bis zu 500 Meter bis zur Station zurücklegen müssen.
- Der dichte Autoverkehr auf der Brünner Straße, Prager Straße und Donaufelder Straße ist eine große Barriere, um Haltestellen auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu erreichen.
Neben den Problemstellen im Bezirk wurden auch viele Stellen in anderen Bezirken genannt, von denen unsere Gäste betroffen waren.
Vorschläge bereits eingereicht
Zu den Floridsdorfer Buslinien haben wir Grüne aktuell eine umfangreiche Liste mit Verbesserungsmöglichkeiten in der Floridsdorfer Verkehrskommission eingebracht. Die Probleme bei den Straßenbahnlinien thematisieren wir in der Sitzung der Bezirksvertretung am 15. Februar 2023.
Jetzt sollten die Wr. Linien und die MA 46 rasch handeln. Es gibt viele einfache und kostengünstige Möglichkeiten, die Situation für die Fahrgäste schnell zu verbessern.
Wir bleiben weiter für Euch dran!