Wir gratulieren: 25 Jahre Autofreie Siedlung!

Ein Vierteljahrhundert autofreie Lebensqualität: Dank engagierter Bewohner:innen ist die Autofreie Siedlung im Donaufeld ein echtes Vorzeigeprojekt geworden – mit Bio-Märkten, Grätzlfesten, Flohmärkten und Vielem mehr. Wir gratulieren zum Jubiläum und sagen Danke für 25 Jahre Inspiration und für die vielen tollen Projekte, die einen Mehrwert für das ganze Grätzl darstellen!

Gemeinschaft und Nachbarschaft ist ein wichtiger gelebter Wert in der Autofreien Siedlung. Das jährliche Siedlungsfest ist ein Highlight.
Die Autofreie Siedlung wird von ihren Bewohner:innen als besonders familienfreundlich erlebt.
Gemeinsame Aktivitäten wie besipielsweise der Sylvesterlauf gehören fix dazu.
Der mittlerweile im Bezirk wieder gut bekannte Nordbahnbundchor wurde und wird von zahlreichen Sänger:innen aus der Autofreien Siedlung belebt und mit gestaltet.
Man trifft sich, und es gibt geeignete Plätze dafür.
Wer garteln will, kann das mit Gleichgesinnten auf der Dachterrasse tun.
Wenn es um Innovationen geht, ist die Autofreie Siedlung immer vor mit dabei. In kaum einer anderen Wohngebiet gibt es so viele Balkonkraftwerke wie hier. Wie so vieles sind auch sie hier in Eigeninitiaitve entstanden.
Was kaum jemand weiß: Die Autofreie Seidlung ist das Ziel von häufigen Besuchen von Fachdelegationen aus dem In- und Ausland. Der Andrang aus dem In- und Ausland ist bis dato ungebremst.

Bezirksrätin Gerda Daniel wohnt seit 25 Jahren in der Autofreien Siedlung. Initiert vom damaligen Grünen Gemeinderat Christoph Chorherr steht die Wohnanlage bis heute für kinderfreundliches, nachhaltiges Wohnen und lebendige Nachbarschaft. Gerda Daniel hat einige Highlights, Meinungen und Perspektiven von ihren Nachbar:innen eingeholt und ist beeindruckt über die Vielfalt der Antworten auf die Fragen: Was macht das Wohnen hier attraktiv? Warum leben wir gerne hier?

Dorf und Stadt in einem – und umweltfreundlich mobil

„Es ist die erste Wohnsiedlung, wo ich mir vorstellen kann, bis zu meinem Lebensende hier zu verbringen“. Es ist ein „Dorf in der Stadt“, die ideale Kombination aus städtischen und ländlichen Qualitäten. Für der Ausflug ins Grüne sind es 20 Minuten mit dem 26er zum Bisamberg und die Nähe zur Alten Donau macht das Wohnen hier zusätzlich attraktiv. Man ist aber mit den Öffis oder dem Rad auch in 30min in der Innenstadt.

„Als Ur-Floridsdorfer hat mich das Projekt von Anfang an angesprochen, da es einen Punkt betraf, den ich als damaliger Autofahrer persönlich in meinem Leben ändern wollte: nämlich ohne Auto zu leben“.

Dazu kommt, dass die Wohnungen bei der Errichtung erschwinglich waren: durch den Wegfall der Garagenstellplätze hat man sich einerseits viel Geld erspart und konnte andererseits Gemeinschaftseinrichtungen und Grünraum finanzieren.


Grünraum und Hochbeete

Eine besondere Freude für die Bewohner:innen ist der Grünraum mit einem Biotop im Innenhof – was in den zunehmend heißen Sommern auch für natürliche Beschattung und Abkühlung sorgt. „Es ist schön, wenn ich mit dem Rad in diese wunderbare grüne Oase rein fahren kann“. Viele genießen den Blick von Fenster und Balkon aus auf üppige Bäume und Sträucher.

Auf einigen Dächern besteht die Möglichkeit, Gemüse, Kräuter und Beerenobst zu setzen und so Selbstversorgung im Kleinformat zu betreiben. „Die Gartenarbeit, die eigenen Paradeiser und Paprika zu pflanzen sowie Himbeeren zu ernten – das erdet mich“


Gemeinschaftseinrichtungen

„Mir gefällt die Möglichkeit, Gemeinschaftsräume zu nutzen“, das bringt ein hohes Maß an Lebensqualität: Dachterrasse mit Griller, Veranstaltungsraum, Radgaragen und Radwerkstatt, Holzwerkstatt, Sauna, Fitnessraum. Diese werden von freiwilligen Arbeitsgruppen verwaltet und betreut, was auch den Zusammenhalt stärkt.


Nachbarschaft, Gemeinschaft und Kommunikation

Die meisten wohnen vor allem wegen der Gemeinschaft hier und erwähnen die Nachbarschaft mit netten Leuten und vielen Gleichgesinnten. „Aus Nachbar:innen sind Freund:innen geworden“. So kann man gemeinsam die Freizeit verbringen, Sport und Yoga betreiben oder man wird spontan zum Essen oder auf Kaffee/Tee eingeladen. „Hier fühl ich mich auch als Alleinlebende geborgen“.

Die Hausinterne Mailing-List ist ein wichtiges Kommunikationstool. „Wenn man etwas braucht bekommt man meist schnell Unterstützung“, sei es Hilfe beim Balkon umgestalten oder weil am Sonntag grad die Eier oder das Mehl zum Kuchen backen ausgegangen sind.

Es gibt Strukturen für zufällige und regelmäßige Treffen, wie z.B. die Laubengänge oder den „Salon Aquarium“ beim Biotop. Die Treffen im Aquarium am Samstag vormittags haben sich als Fixpunkt etabliert – das ist auch die Gelegenheit, neue Menschen kennen zu lernen. Ein lieber Nachbar lädt hier manchmal zu „Kultur für die Fisch“ ein. Montag und Mittwoch ist das Aquarium für Coworking geöffnet.

Als Vorteil wird gesehen, dass man sich an vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten beteiligen kann, aber nicht muss. Manche beteiligen sich weniger und wollen auch hier eher anonym leben – und das ist ebenfalls ok.

Die interkulturelle Offenheit lockt ebenfalls an: „Ich komme aus Südamerika und fühle mich in dieser Nachbarschaft sehr wohl. Eigentlich wollten wir einmal wo anders leben, doch wir sind als interkulturelle Familie mittlerweile hier so eingebettet, dass wir nicht mehr weg wollen“.

Geschätzt wird nicht zuletzt die „Demokratie im Kleinen“ und die Art wie Entscheidungen getroffen werden: Im Bewohner:innenbeirat und in der jährlichen Bewohner:innenversammlung werden unterschiedliche Standpunkte und kontroversielle Themen (meist!) sachlich ausdiskutiert.


Ein kinder- und familienfreundlicher Ort

Viele Jungfamilien sind hier vor 25 Jahren eingezogen, deren Kinder miteinander aufgewachsen und mittlerweile erwachsen sind. Und es entstehen über die Jahre viele Freundschaften zwischen Familien, die sich im Kleinkinderspielraum kennen gelernt haben. „Diese „sozialen Vitamine“ bringen uns als Familie viel Stabilität, weil sich auch andere Eltern um unsere Kinder kümmern“.

Mittlerweile kommt schon die dritte Generation nach: „Unsere Enkelkinder freuen sich über die Spielmöglichkeiten in den Innenhöfen – Rutsche, Schaukel und Sandkisten sind ein „Must“ jedes Mal, wenn sie bei uns zu Besuch sind.


Impulse und Referenzprojekt nach außen

„Einmal im Monat ist Bio-Hofmarkt, wo wir uns mit tollen regionalen Produkten versorgen können – da kommen auch viele Leute von außerhalb“. Ein Highlight ist das alljährliche Siedlungsfest, das immer am Samstag nach Pfingsten statt findet. Das Kinderprogramm, der Chor und die großartige Siedlungsband ziehen auch viele Menschen aus der Umgebung an.

Der mittlerweile im Bezirk wieder gut bekannte Nordbahnbundchor wurde und wird von zahlreichen Sänger:innen aus der Autofreien Siedlung belebt und mit gestaltet.

Nach außen wirkt die Autofreie Siedlung noch immer als Beispielprojekt: nach wie vor kommen Delegationen aus dem In- und Ausland sowie Gruppen von Studierenden, die sich für das Funktionieren von Infrastruktur und Gemeinschaft interessieren. Die weitest gereiste Gruppe kam aus dem südkoreanischen Seoul. Auch die Medien berichten immer wieder über das Leben in der Autofreie Siedlung.

Was sind Deine persönlichen Hghlights aus der Autofreien Siedlung?
Wir freuen uns über Rückmeldungen von Bewohner:innen aus der Siedlung und von außerhalb an floridsdorf@gruene.at !

Weitere Informationen:

Wir gratulieren zum Jubiläum und sagen Danke für 25 Jahre Inspiration!