Gedenken an die Reichspogromnacht

Anlässlich des 86. Jahrestags der „Reichspogromnacht“ erinnerten wir uns in der Freytaggasse gemeinsam mit einer Gedenkfeier und einer Kranzniederlegung.

Stadtrat Peter Kraus wies in seiner Rede auf die aktuelle Bedeutung des Gedenkens hin.
Viele Menschen stehen nebeneinender in einer nächtlichen Umgebung, im Hintergrund leuchtet eine sternförmige Lichtstele.
Vielen Menschen ist es ein Bedürfnis, sich gemeinsam an die tragischen Ereignisse des Novermberpogroms zu erinnern.
Niki Kunrath erzählte über die jüdische Gemeinde in Floridsdorf und deren Personen des öffentlichen Lebens.
Viele Teilnehmer:innen erkundigten sich nach der Gedenkafel, die derzeit nicht an der Hausfassade angebracht ist. Wir werden uns über den Verbleib erkundigen.
Die Lichtstele des Künstlers Lukas Maria Kaufmann erinnert in der Freytaggasse an die jüdische Synagoge, die sich hier befand.

GedenkveranstaLtung
am 8. November 2024

Gedenken an die „Reichspogromnacht“

Auch heuer organisierten wir Floridsdorfer Grüne wieder eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 86. Jahrestages des Novemberpogroms am Standort der ehemaligen Floridsdorfer Synagoge in der Freytaggasse 25, diesmal bereits am 8. November 2024, was auch durch sehr rege Teilnahme belohnt wurde. Neben unseren beiden Sprechern, Stadtrat Peter Kraus und Gemeinderat Niki Kunrath waren auch Nationalrat Markus Koza, die Gemeinderät:innen Hans Arsenovic, Berivan Aslan, Barabara Huemer, Heidi Sequenz und Vicky Spielmann anwesend, sowie auch Barbara Gross von Niemals Vergessen, Ivan Roskic von der KPÖ und viele Bezirksrät:innen aus Floridsdorf und Donaustadt.

In seinem Statement wies Peter Kraus auf die aktuelle Bedeutung des Gedenkes an die zunehmende Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung von Juden in der Nazi-Zeit für die Zukunft unserer Gesellschaft hin. Angesichts des in vielen Teilen der Welt wieder zunehmenden Antisemitismus wird die Erinnerung an das damalige Unrecht umso wichtiger.

Niki Kunrath ging in seiner Rede auch auf die Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Floridsdorf ein, auf den Rabbiner und streitbaren Reichsratsabgeordneten Joseph Samuel Bloch, auf wichtigen jüdische Gewerbetreibende und andere Personen des öffentlichen Lebens in Floridsdorf. An der Ecke Freytaggasse/Holzmeistergasse befand sich von 1877 bis 1938 die Synagoge von Floridsdorf und in der Ruthnergasse gibt es bis heute einen jüdischen Friedhof. Das rege Gemeindeleben fand mit dem Anschluss von 1938 ein abruptes und gewaltsames Ende und viele Floridsdorfer Jüd:innen wurden in der Shoah ermordet. Auch Kunrath stellte in seinem Beitrag sehr viele Bezüge zur gegenwärtigen Politik in Österreich und der Welt her.

Leider ist die auf Initiative von uns Grünen 1988 angebrachte und später erneuerte Gedenktafel leider wieder vom Gebäude entfernt worden (möglicherweise im Zuge des Umbaus des Gebäudes). Wir erkundigen uns über den Verbleib der Tafel und werden uns um eine rasche neuerliche Anbringung bemühen.

Die Redebeiträge können auf Radio Orange nachgehört werden: https://de.cba.media/684080

Der Kranz erinnert in den nächsten Tagen als sichtbares Zeichen auch alle Vorbeikommenden an die Reichspogromnacht.