Hitze & Beton: Floridsdorf braucht Schatten
Die Hitzewellen erleben im Bezirk viele Menschen als belastend. Vielerorts fehlt es an Bäumen und Platz für jene, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Am Beispiel der Arbeiterstrandbadstraße oder Angerer Straße wird die Problematik deutlich.




Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt, und damit die Belastungen für alle, die sich im Freien aufhalten müssen oder wollen.
glühende Hitze in der Arbeiterstrandbadstraße
Familien etwa, die im Sommer den Weg zu den Bademöglichkeiten in der Arbeiterstrandbadstraße an der oberen Alten Donau zu Fuß zurück legen, sind besonders betroffen. Sie müssen sich auf einem schmalen Gehsteig zusammendrängen, der wie auch der daneben führende Radweg in der oft glühenden Hitze liegt.
Die Hitze bekommen auch die Radfahrenden in vollem Ausmaß zu spüren. Das macht die Verbindung zu manchen Zeiten de facto kaum benützbar.
Fußgänger*innen und Radfahrende müssen sich sich hier den Platz in der Hitze teilen, während auf der Schattseite die parkenden Autos stehen.
Abgesehen davon, dass der Platz hier besonders ungerecht verteilt wird – etwa 40 % des Straßenraums sollten den Fußgänger*innen und Radfahrenden gehören (vgl. Modal Split Wien 2024)- müssen diese Verkehrsteilnehmer*innen auch die volle Hitzebelastung in Kauf nehmen.
nur ein kurzer schattiger Abschnitt
Hier muss dringend nachgebessert werden. Etwa mit geeigneten Baumpflanzungen in ausreichendem Umfang – ähnlich wie der leider nur kurze Abschnitt beim PadelDom. Auch die Gehsteigbreite muss dringend entsprechend dem Anteil im Verkehrsgeschehen vergrößert werden.
Denn die heißen Sommer sind gekommen, um zu bleiben. Das Problem wird also jedes Jahr größer. Dieser Sachverhalt ist leider der Bezirksvorstehung wenig bewusst.
Auch Angerer Straße als Betonwüste
Denn auch am jüngst errichteten Radweg in der Angerer Straße hat man auf die Bepflanzung „vergessen“, die ausreichend Schatten in dieser Betonwüste spenden könnte.
Die drei Bäume, die einmal Schatten spenden werden, wurden von der Brünner Straße bis zur Schleifgasse gesetzt. Auch das ist viel zu wenig. Danach gibt es Gluthitze und drei Dekobäume bis zum Kreisverkehr Leopoldauerstraße/ Patrizigasse für Radfahrende und Fußgänger*innen.
So macht man es denen unnötig schwer, die nicht für jeden Schritt das Auto nehmen (wollen).
Es müsste viel mehr passieren!
Und um Doris Knecht zu zitieren(Falter 33/25): „ Wien muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass es sich bei den (…) Baumpflanzungen und dem viel zu zögerlichen Ausbau des Fahrradnetzes um nicht viel mehr als Kosmetik handelt“
Leider gilt das auch für Floridsdorf. Zum Schaden der Bewohner*innen. Kosmetik wird als Anpassung an die Hitze nicht reichen.
Heidi Putz
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