Das „Öklo“ gibt’s jetzt auch bei uns!

Öklo aus Holz oder Mobil-WC aus Plastik? Bei den Erholungssuchenden sind die Vorlieben ziemlich eindeutig, wie wir vor Ort feststellen konnten.

So wie Susanne Dietl, Bezirksrätin a.D., bevorzugen auch viele andere Erholungssuchende im Mühlschüttelpark das umweltfreundliche „Öklo“.
Nur wenige Meter daneben steht im Mühlschüttelpark ein Mobil-WC aus Plastik zum direkten Vergleich .
Für die Plastik-Toilette wird ein Absaugwagen benötigt. Dieser fährt im Mühlschüttelpark teilweise über die Rasenfläche zu. Im Gegensatz dazu wird das Öklo per Hand gereinigt, das Fahrzeug kann daher weiter weg abgestellt werden.

2018 hat das Unternehmen „Öklo“ in der Fernsehsendung „2 Minuten – 2 Millionen“ mit seinen innovativen ökologischen Mobil-WC-Anlagen für Aufsehen gesorgt. Nicht nur die Toilette ist nachhaltig, sondern auch der Toilettengang selbst. Im Öklo gibt es kein Wasser. Die Abfälle werden stattdessen mit Sägespänen bedeckt, die Ammoniak binden und sonstige Gerüche überdecken. Nach der Abholung werden die Inhalte zu Humus oder Bodendünger verarbeitet. Mit jedem Toilettengang werden bis zu 5 Liter Wasser eingespart.

der 7. Bezirk hat sich getraut…

Markus Reiter, Grüner Bezirksvorsteher von Neubau, war damals der erste, der dem innovativen Jungunternehmen eine Chance gab. Die ersten öffentlichen Kompost-Toiletten Österreichs entstanden in vier Parks im Bezirk Neubau.

…während Floridsdorf zögerte.

In der Folge kamen auch in anderen Bezirk nach und nach die Kompost-Toiletten im Öffentlichen Raum zum Einsatz. Auch wir Grüne stellten damals einen Antrag in der Bezirksvertretung. Susanne Dietl, Bezirksrätin a.D., erinnert sich: „Im Umweltausschuss gab es von den anderen Fraktionen jede Menge Vorbehalte. Nach ausschweifenden Erklärungen, warum das nicht funktionieren kann, wurde der Einsatz von Öklos mit großer Mehrheit abgelehnt. Nicht einmal zu einem kurzen Pilotprojekt mit anschließender Befragung der Nutzer:innen konnte man sich durchringen.“

Umso mehr freut es uns Floridsdorfer GRÜNE, dass seit diesem Jahr erstmals auch in Floridsdorf ein Öklo vorhanden ist. Und zwar im Mühlschüttelpark, sicherheitshalber in unmittelbarer Nähe einer herkömmlichen Toilette aus Plastik.

Die Bilanz ist eindeutig!

Das Urteil nach der ersten Saison fällt aus Grüner Sicht positiv aus. Susanne Dietl erklärt: „Bei unserem Besuch im Mühlschüttelpark hat sich gezeigt, dass die meisten Menschen dem Öklo den Vorzug geben. Dieses ist nämlich nicht nur wesentlich umweltfreundlicher, sondern auch weitgehend geruchsneutral.“

Als ganz wesentlichen Vorteil sehen wir Grüne allerdings das einfachere laufende Service. „Wie wir beobachten konnten, muss das Plastik-Klo mit Klein-Lkws gesäubert werden, die leider bei der Zufahrt die Wiese beschädigen. Im Gegensatz dazu werden die Öklos per Hand vom Personal entleert, indem das alte Fass entfernt und ein neues untergestellt wird. Dadurch ist im Park keine Anfahrt durch einen Absaugwagen nötig.“

Die Floridsdorfer Grünen regen daher an, im 21. Bezirk vor allem in Parks, Grünanlagen und in Erholungsgebieten dauerhaft auf die umweltfreundlichen Öklos zu wechseln, um Flurschäden in den Rasenflächen durch den Absaugwagen zu verhindern.