Stadtspaziergang an der Brünner Straße
Die Brünner Straße ist alles andere als eine Flaniermeile. Bei unserem gemeinsamen Stadtspaziergang vom Schlingermarkt bis zur Frauenstiftgasse bemerkten wir vieles, was mit anderen Verkehrsmitteln unentdeckt bleibt.
Gemeinsam zu Fuss in Floridsdorf
Zu-Fuß-Gehen ist die klimafreundlichste Form der Mobilität. Unsere Bezirksrätin Ursula Hofbauer lädt daher immer wieder zu Rundgängen ein. Ziel ist es, gemeinsam die Umgebung zu entdecken und bei dieser Gelegenheit auch Ideen für den öffentlichen Raum entstehen zu lassen oder Problemstellen für Fußgänger:innen aufzudecken.
Die Brünner Strasse ist im Bereich zwischen dem Schlingermarkt und der Frauenstiftgasse derzeit alles andere als eine Flaniermeile. Vielleicht kann sie es in Zukunft (wieder) werden?
Ursula Hofbauer erinnerte beim Spaziergang daran, dass man in den 1960er und 70er Jahren hier noch spazieren gehen konnte, zwischen den Industrieanlagen gab es noch Ausblick auf Felder und Wiesen, die Strasse hatte nur zwei Autospuren. Heute sind es vier und das Image der Brünner Strasse ist bei Cis- und Transdanubier:innen gleichermassen schlecht, nicht zuletzt weil dieser Raum meist in der Geschwindigkeit des Autos und der Strassenbahn durchmessen wird.
Eine überraschende Erkenntnis der Teilnehmer:innen war, dass die Wegstrecke gar nicht so lang ist und in einer halben Stunde gemütlichen Gehens durchaus machbar wäre. Das macht allerdings kaum jemand. Aufgrund des Verkehrslärms und der hohen Geschwindigkeiten auf der Fahrbahn ist die Aufenthaltsqualität entlang der Strecke mehr als ungemütlich, auch attraktive Angebote im öffentlichen Raum sind rar.
Gemeinsam wurde unterwegs beraten, was es braucht, um die Brünner Strasse wieder „walkable“ zu machen. Dabei ging es nicht nur um große stadtplanerische Maßnahmen, für die es schwierig ist, politische Merheiten zu finden. Es wurden auch unterwegs viele kleinere Details entdeckt, mit denen man einfach und relativ schnell Verebesserungen für den öffentlichen Raum umsetzen könnte.
Luftgüte-Messung beim Walk
Begleitet hat uns beim Spaziergang am 6. September auch die Umweltschutzorganisation Luftdaten.at. Mit Hilfe kleiner mobiler Luftgüte-Messgeräte wurde die Feinstaubkonzentration hinsichtlich vier unterschiedlicher Faktoren entlang des Wegs selbständig gemessen. Die Werte wurden mittels einer App am Handy angezeigt, welches bei jeder Überschreitung der Grenzwerte vibrierte. Besonders häufig war dies beim Schlingermarkt, auf der B3-Brücke und an der Kreuzung Brünner Straße / Frauenstiftgasse der Fall.
Die aufgezeichneten Luftqualitäts- und Temperaturdaten von unserem Walk entlang der Brünner Straße sind auf folgender Karte zu finden: https://datahub.luftdaten.at/workshops/6w59aw/
Wer die Umweltschutzorganisation bei der Sammlung von Luftmessdaten unterstützen möchte, kann das mittels einer kleinen fixen Station beim eigenen Fenster anbringen. Alle Informationen dazu findest Du unter
https://luftdaten.at/messen/air-station/