Donaufeld-Leitbild von SPÖ, NEOS und ÖVP beauftragt

Schnell vor der Wahl wurde gemeinsam von SPÖ, NEOS und ÖVP jetzt noch ein neues Leitbild für jenen Teil des Donaufelds in Auftrag gegeben, der noch keine Baulandwidmung hat, obwohl die Bevölkerung das entschieden ablehnt! Ein besonderes Ärgernis: Die Immobilenwirtschaft wird bei der Erstellung des Leitbilds eingebunden. Das ist für uns GRÜNE keinesfalls akzeptabel, wir stimmten dagegen.

Für das westliche Donaufeld gibt es noch keine Baulandwidmung. SPÖ, NEOS und ÖVP haben am 1.4.2025 im Planungsausschuss der Gemeinderats mehrheitlich schnell vor der Wahl noch die Erstellung eines Leitbild beauftragt, bei dem Bauträger federführend mitwirken.
18000 Menschen unterstützen mittlerweile die Initiative freies Donaufeld bei ihrer Forderung für den Erhalt der Landwirtschaft in Donaufeld. Der Andrang bei der anässigen Gärtnerei Bioschanze bestätigt den Bedarf.
Der große Publikumsandrang bei unserem Gesprächsforum am 20. März 2025 zeigt, wie wichtig vielen Menschen die Zukunft des Donaufelds ist. Die geplante Beauftragung des Leitbilds war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, sondern wurde von uns GRÜNEN erst bei der Durchsicht der umfangreichen Akten kurz vor dem Planungsausschuss am 1. April 2025 entdeckt.

Wenn im Planungsausschuss des Gemeinderats am 1. April 2025 – also kurz vor der Wahl – plötzlich über 70 Tagesordnungspunkte (mit insgesamt mehreren Tausend Seiten Unterlagen) zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden, ist besondere Vorsicht geboten. Die Abgeordneten können auch bei bestem Willen diese Unmenge an Material nicht mit der gebotenen Sorgfalt studieren. Wenn sich darunter auch noch ein derart sensibles Thema wie ein neues Leitbild Donaufeld befindet, ist endgültig Feuer am Dach.

In der Bevölkerung werden die ursprünglichen Pläne für die Verbauung des verbleibenden westlichen Donaufelds, das bis zur Verhängung der Bausperre landwirtschaftlich gewidmet war, mittlerweile sehr kritisch betrachtet. Mittlerweile haben 18.000 Menschen für den Erhalt der Landwirtschaft auf diesem fruchtbaren Boden unterschrieben.

Unsere Grüne Gemeinderätin Heidi Sequenz plädierte im Planungsausschuss eindringlich dafür, den Auftrag für das Leitbild Donaufeld von der Tagesordnung zu nehmen, um die vielen offenen Fragen zu klären und zuvor im gemeinsamen Austausch mit der Floridsdorfer Bevölkerung über die Rahmenbedingungen beraten zu können. SPÖ, ÖVP und NEOS waren dazu nicht zu bewegen und erteilten mehrheitlich noch schnell vor der Wahl den Auftrag für die Erstellung des Leitbildes unter Einbindung der Immobilienwirtschaft.

Worum geht es?

  • Das westliche Donaufeld hat KEINE Baulandwidmung. Früher war es landwirtschaftlich gewidmet, derzeit hat es eine Bausperre.
  • Die ursprünglichen Pläne für die Stadtentwicklung Donaufeld stammen bereits aus dem vorigen Jahrhundert und 2010 wurde ein Leitbild erarbeitet. Auch die Letztfassung (Charta Donaufeld) stammt noch aus der Zeit vor der Eskalation der Klimakrise, vor der Corona-Pandemie und vor dem Ukrainekrieg und dementsprechend sind diese Pläne veraltet.
  • In der Bevölkerung werden diese Pläne inzwischen weitgehend abgelehnt! 
  • Jetzt will der Gemeinderat einen neuen Leitbildprozess initiieren, der aber zu fast einem Drittel von den Grundeigentümer:innen (Immobilienwirtschaft!!) bezahlt werden soll.

Das ist eine Bankrotterklärung der Wiener Stadtplanung! Jeder Mensch in Wien weiß, was es bedeutet, wenn die Immobilienwirtschaft einen Planungsprozess mitfinanziert.

Was braucht es jetzt?

  • Klärung des Bedarfs an Wohnraum abzüglich des verfügbaren und mobilisierbaren Leerstandes.
  • Klärung des Umfanges der verfügbaren und mobilisierbaren bereits versiegelten Flächen für den Wohnbau. 
  • Klärung der Frage, ob, unter welchen Umständen und in welchem Umfang die Wiener Bevölkerung eine weitere Versiegelung von fruchtbaren Ackerböden in Kauf nehmen würde.
    Insbesondere hochqualitative Böden der Güteklasse 1 sollten überhaupt nicht mehr für eine Wohn- und Infrastrukturbebauung in Betracht gezogen werden!

Was kannst Du tun?

Unterstütze die Initiative Freies Donaufeld
Vernetzte Dich mit der unabhängigen Initiatve Freies Donaufeld. Unterschreibe die Petition oder bestelle den elektronischen Newsletter der Initiative, um über alle Aktivitäten informiert zu sein und um rechtzeitig zu Erfahren, an welchen Aktionen Du Dich beteiligen kannst.
Alle Informationen findest Du auf https://www.freiesdonaufeld.at/

Protestiere bei den Entscheidungsträgern der Stadt und des Bezirks
Die SPÖ ist die einzige Partei, die sich beim Donaufeld bislang überhaupt nicht bewegt und die ihre Position anderen Fraktionen und Interessensgemeinschaften gegenüber als „nicht verhandelbar“ bezeichnet.

Setz dich ein und schreib warum dir das Donaufeld so ein wichtiges Anliegen ist und was dir in diesem Zusammenhang wichtig ist:

– die Ernährungssouveränität
– die Biodiversität
– der Artenschutz (Wechselkröte, Neuntöter, etc.)
– der Klimaschutz

– der Erhalt des fruchtbaren Ackerbodens
– eine kühlende Funktion unverbauter Flächen
– die Erholungsmöglichkeit
– die Stadtlandwirtschaft (Bio-Gemüse, Bio-Brombeeren, Selbsternteparzellen, etc.)