Besseres Schulklima durch den autofreien Vorplatz!
Den Platz vor einer Schule autofrei gestalten und damit die Aufenthaltsqualität erhöhen? Das geht! Zumindest, wenn grün regiert.





Vorher-Nacher
Plakat der Währinger Grünen mit der Gegenüberstellung der Situation vor bzw. nach der Umgestaltung des Schulvorplatzes.
Seit 2015 stellen die Grünen im 18. Bezirk als stimmenstärkste Partei mit Silvia Nossek die Bezirksvorsteherin. Die autofreie Neugestaltung des Platzes vor einer Volksschule hat viel Aufsehen erregt. In den Sommerferien 2023 besuchte unsere Grüne Delegation die Schulgasse in Währing und überzeugte sich selbst von der neuen Aufenthaltsqualität. Raphaela Veit, designierte Klubobfrau in Währing, erzählt aus erster Hand über das Grüne Erfolgsprojekt.
Redaktion: Seit dem März 2019 ist der Vorplatz der Volksschule in der Schulgasse neu gestaltet. Statt starkem Autoverkehr ist der Bereich nun autofrei. Wie ist das Feedback aus der Bevölkerung?
Raphaela Veit: Die positive Resonanz ist überwältigend. Es gibt große Freude über den Schulvorplatz ohne Autoverkehr. Die Direktorin der Volksschule sagt, dass der Platz nun ein ganz neues Klima in der Schule schafft: Eltern, die ihre Kinder abholen, plaudern plötzlich miteinander, die Kinder und Lehrer:innen freuen sich über die Bewegungsmöglichkeiten in den Pausen. Auch die Freiluftklasse im Park wird gut genutzt. Die Schule betreibt jetzt sogar gemeinsam mit Pfadfindern und Anrainer:innen den neuen Gemeinschaftsgarten im Park. Die Eltern sind sehr zufrieden und die Schüler:innen auch. Und auch die Polizei freut sich, denn es gibt jetzt an dieser Stelle keine Beschwerden mehr wegen unsicheren Schulwegen und zu schnell fahrenden Autos. Das spart ihnen eine Menge Arbeit.
Redaktion: In der Vergangenheit gab es seitens der Eltern immer wieder erfolglose Versuche für eine Verkehrsberuhigung vor der Volksschule. Auch eine großangelegte Unterschriftenaktion der Eltern konnte bei der damaligen schwarzen Bezirksvorstehung nichts bewirken. Warum ist es jetzt gelungen?
Raphaela Veit: Bei der Wahl 2015 haben die Grünen erstmals die Mehrheit in Währing bekommen, und Silvia Nossek ist Bezirksvorsteherin geworden. Sie hat als eine der ersten Maßnahmen endlich das Parkpickerl eingeführt. Damit gab es wieder mehr Platz auf den Straßen. Gleichzeitig haben die Eltern einen neuen Vorstoß für eine Verkehrsberuhigung vor der Schule unternommen. Und nach vielen Jahrzehnten vergeblicher Versuche wurden sie jetzt erhört. Bezirksvorsteherin Silvia Nossek startete gemeinsam mit einem Planungsbüro einen partizipativen Planungsprozess für mehr Verkehrssicherheit vor der Schule.
Redaktion: Wie ist der Planungsprozess abgelaufen?
Raphaela Veit: Der Prozess dauerte über ein Jahr. Es wurden die Kinder zu ihren Ideen befragt, die Lehrer:innen der Schule, aber auch die Bewohner:innen und Geschäftsleute der Umgebung. Auf dieser Basis legte das Planungsbüro dann Planungsentwürfe vor, die in mehreren Veranstaltungen mit der Bevölkerung diskutiert wurden.
Redaktion: Gab es auch Stimmen gegen dieses Projekt?
Raphaela Veit: Ja, es gab auch Gegenstimmen gegen eine Veränderung und hitzige Diskussionen. Kurz sah es sogar so aus, als würde das Projekt scheitern. Doch Bezirksvorsteherin Silvia Nossek ließ sich nicht beirren. Immer wieder verengte sich die Diskussion auf die Einschränkungen des Autoverkehrs – und immer wieder brachte sie die Interessen der Kinder, der Eltern, der Schule, der vielen Benutzer:innen des Schubertparks ein. Letztendlich wurde eine Kompromissvariante ausgehandelt, die neben uns GRÜNEN auch SPÖ und NEOS unterstützt haben. Der unmittelbare Bereich vor der Schule wurde tatsächlich autofrei gestaltet, die andere Hälfte des Blocks blieb mit einigen Parkplätzen und als Sackgasse befahrbar.
Redaktion: Warum ist den Währinger Grünen und ihrer Bezirksvorsteherin das Anliegen so wichtig?
Raphaela Veit: Weil es für die Kinder wichtig ist. Den Schulweg allein oder mit Freund:innen zurücklegen zu können ist für ihre Entwicklung von großer Bedeutung. Kinder, die zu Fuß in die Schule gehen, können sich besser konzentrieren und nehmen ihre Umgebung besser und vielfältiger wahr. Damit Eltern das guten Gewissens erlauben können, braucht es sichere Schulwege. Und deswegen ist den Währinger Grünen und Bezirksvorsteherin Silvia Nossek Schulwegsicherheit ein so großes Anliegen!
Weitere Links:
- Die Stadt Wien informiert über den autofreien Schulvorplatz der „Bunten Schule Währing“
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/architektur/oeffentlicher-raum/strassen-plaetze/schulgasse.html - Die Währinger Grünen informieren überdie Umgestaltung der Schulvorplatzes vor der Volksschule in der Schulgasse im 18. Bezirk. https://waehring.gruene.at/news/erfolge-15-20/mehr-sicherheit-fuer-kinder-mehr-platz-fuer-alle/